Meckern die Deutschen so gerne

Deutsche haben weltweit einen guten Ruf. Doch eines sagt man ihnen überall nach. Deutsche würden sich demnach über alles beschweren. Manchmal reichen Kleinigkeiten aus. Doch stimmt das wirklich? Meckern wir Deutschen so gerne und wenn ja, warum?

In den deutschen Medien wird durch unzählige Reportagen gerne vorgezeigt, dass die Gesellschaft wirtschaftlich verarmt. Das von Medien gezeichnete Bild zeigt aber nicht die Wahrheit. Den Menschen in Deutschland geht es relativ gut. Sie sind nicht unbedingt reich, aber auch keinesfalls arm. Die Arbeitszeit, im Gegensatz zu anderen Ländern, ist gering und vielleicht erklären auch all jene Umstände, warum so gerne gemeckert wird. Ein Maß an Überfluss führt in vielen Punkten dazu. Es ist keine richtige Not vorhanden. Alles, was zum Leben benötigt wird, ist im Überfluss reichlich vorhanden. Aus der Langeweile passiert es oft heraus. Es wird gerne gemeckert, viele Deutsche beschweren sich über Kleinigkeiten.

Deutsche wollen einfach Jammern

Nach dem 2. Weltkrieg musste jeder hart arbeiten. Alles war knapp. Selbst Trinkwasser und Wohnfläche. Beschwert hat sich aber keiner. Seit den 1990er Jahren sinkt die Arbeitszeit. Immer mehr Freizeit steht zur Verfügung. Gleichzeitig bestimmt das Internet einen Großteil unseres Lebens, das wir zudem gerne vor dem Fernseher verbringen. Diese Umstände führen in einigen Fällen dazu, das gerne gemeckert wird. So lange sich jemand beschwert, meckert, ist sein Leben in Ordnung. Dieses Verhalten ließe sich damit also durchweg als positiv bewerten. Damit ist also geklärt, warum die Deutschen sich gerne beschweren.

Doch manchmal nervt es wirklich

Die Sozialen Medien sind vom Gejammer voll. Egal ob Klima, Greta, Flüchtlinge, Geld, Krankenkasse … überall finden sich unzählige Menschen, die ihren Senf hinzugeben müssen. Aber eben nicht in kritischer und sachlicher Form. Sondern einfach als Beschwerde in Form von Meckern. Manchmal geht es recht schnell unter die Gürtellinie.

Dabei gibt es aber keinen bestimmten Schlag von Mensch, der davon befreit ist. Die Sozialen Medien scheinen ein Fluch und Segen zugleich zu sein. Wobei viele diese Medien in letzter Zeit eher als Fluch bezeichnen, da konstruktive Unterhaltungen und Meinungen kaum noch möglich sind.

Es gibt aber noch etwas Gute dabei. Das wir Menschen so gerne jammern und meckern, liegt auch irgendwo in unserer Natur. Der  erste Schrei eines Babys ist kein Freudenschrei. Nein, es ist ein reiner Unmutsschrei, an den sich später keiner mehr erinnern kann.

Deutschland ein Jammerland?

Das ist richtig und auch nicht richtig. Psychologen haben schon lange festgestellt, dass vor allem in Ländern viel gejammert und gemeckert wird, denen es gut geht. In denen vieles im Überfluss vorhanden ist. Dort, wo tagtäglich um den eigenen Lebensunterhalt gekämpft werden muss, wird praktisch nie gejammert.

Vielleicht sind wir Deutschen aber auch nicht in der Lage, das Leben mit Leichtigkeit und einer gewissen Fröhlichkeit zu genießen. Die Amerikaner bezeichnen das übrigens als die German Angst. Das Jammern würde kulturell weitergegeben werden. Dennoch kann dieses Verhalten die Seele entlasten und somit auch positive Auswirkungen auf die eigene Psyche haben.