Die großen Netzbetreiber sind gerade dabei, die aktuellen Mobilfunk-Netze flächendeckend mit dem neuen schnellen LTE Standard auszubauen. Die Telekom und Vodafone sind bei diesem Vorhanden schon recht weit, O2 beginnt den Ausbau gerade erst und Eplus hat bislang noch nicht begonnen. Dabei versprechen die Anbieter Datenraten von bis zu 100.000 (Telekom) bzw. 50.000 (Vodafone) Megabit pro Sekunde. Das entspricht DSL 100.000 bzw. DSL 50.000 und ist damit in vielen Fällen schneller als die bisherigen DSL Anschlüsse.
Damit ist das Ende der Entwicklung aber noch lange nicht erreicht. Wie Samsung jetzt bekannt gab, hat das Unternehmens erst mal Daten im 5G Bereich (dem Nachfolger von LTE) stabil übertragen können. Dabei wurden Geschwindigkeit von etwa 1 Gigabit pro Sekunde erreicht. Diese neue Technik ist damit fast 10mal so schnell wie die bisherigen LTE Verbindungen. Im Details sprach der Anbieter von Datenraten bis zu 1.056 GB/s über eine Entfernung von 2 Kilometern.
Erreicht wurde diese extrem hohe Geschwindigkeit unter anderem durch die Nutzung der 28 GHz Frequenz. Aktuell nutzen die LTE Verbindungen ein Frequenzband im Bereich von 800MHz und 2,6 GHz. Für die neue Technik würde damit wieder eine Aufrüstung der Basisstationen der Netzbetreiber notwendig werden und auch die Smartphones und alle anderen Empfänger müssten mit neuer Hardware für diese Frequenzen ausgestattet werden. Das bedeutet neue Investitionen in dies Netze und damit auch wieder (zumindest anfangs) teure Tarife für die Nutzung.
Samsung selbst rechnet allerdings nicht mit einer kommerziellen Marktnutzung vor 2020. Bis dahin hat sich sowohl im Bereich der Netze als auch im Bereich der mobilen Endgeräte sicher noch einiges getan.
Wer derzeit schnell surfen will kommt aktuell um LTE Verbindungen nicht herum. Egal ob mit dem Handy oder per Surfstick – die LTE Flatrates bieten aktuell die schnellsten mobilen Datenverbindungen und das meiste Volumen. Allerdings zahlt man dafür auch noch deutlich mehr als bei herkömmlichen Datenflatrates ohne LTE Unterstützung. Die Telekom verlangt für den LTE Surfstick im schnellsten Tarif beispielsweise fast 80 Euro monatlich, Vodafone möchte immerhin 50 Euro pro Monat für die schnellste LTE Flatrate samt Stick haben. Bei den Discountern und im Prepaid Bereich gibt es leider noch keinen Surfstick, der diese Geschwindigkeiten unterstützt.
LTE Geschwindigkeit im mobilen Bereich ist derzeit auch für die meisten Anwendungsfälle komplett ausreichend. Die Limitierung ist bei LTE weniger die Geschwindigkeit, es liegt eher am geringen Datenvolumen, wenn es Probleme gibt. Selbst bei den großen Flatrates ist hier bei 20 Gigabyte monatlich Schluss bzw. wird die Geschwindigkeit deutlich reduziert. Das reicht für eine intensive Nutzung kaum aus. Gerade wenn eine LTE Verbindung als Ersatz für das heische DSL genutzt werden soll, wird diese Drossel-Grenze sehr schnell erreicht. Es reichen zwei Personen mit einer normalen Internet-Nutzung um innerhalb weniger Tage 20 Gigabyte zu verbrauchen.
Falls es zukünftig noch schnelle mobile Verbindungen geben sollte, müssten daher auf jeden Fall auch die Drosselgrenzen angehoben werden, sonst nützt der schnellste Stick nichts.
Siehe dazu auch den Video LTE ARD Ratgeber Internet: