Geht es der Krawatte an den Kragen?

Lange Zeit galt sie als Zeichen für gesellschaftlichen Status und stilvolles Leben. Wer sie trug, dem wurden Respekt und Anerkennung gezollt. Wer sie nicht trug, der gehörte zu niederen Ständen. Die Rede ist von der Krawatte, landläufig auch Schlips genannt. Rund 350 Jahre nach dem der französische König Ludwig XIV – inspiriert durch ein kroatisches Reiterregiment, das mit rosettenähnlich geknoteten Halsbändern dekoriert war – das Halstuch à la cravate (nach kroatischer Art) in den französischen Adel einführte, scheint die Krawatte aber den Reiz des edlen und standesgemäßen Lebensstils verloren zu haben. Im privaten Leben wird sie – mit wenigen festlichen Ausnahmen etwa bei Hochzeiten – kaum noch gebunden und auch zu beruflichen oder gesellschaftlichen Anlässen geht „Mann“ immer häufiger „halsfrei“ in die Öffentlichkeit. Der Spaß am Schlips schein vorbei zu sein. Oder?

Die Persetroika der Männermode

Als der ehemalige sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow im Rahmen seiner Perestroika (zu deutsch „Umgestaltung“) unter anderem die deutsche Wiedervereinigung ermöglichte, wurde die Weltöffentlichkeit mit einer wahrlich großen  Umgestaltung der vorherrschenden Gesellschaftsmode konfrontiert. Statt der in den 90er Jahren noch üblichen Politikeruniform aus grauem Anzug und dezenter Krawatte, saßen Gorbatschow und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl mit offenen Kragen in Strickpullovern zusammen und betonten so den gesellschaftlichen Umbruch. Seitdem gilt das Ignorieren der Krawatte nicht mehr als respektlos oder überheblich, sondern als fortschrittlich, weltoffen und aufbrechen von veralteten Konventionen. Viele moderne Unternehmen haben dehalb auch die Krawatte aus der betrieblichen Kleiderordnung verbannt, da sie als rückständig und spießig und somit sogar geschäftsschädigend galt.

Aus uniform wird unikat

Wie so häufig werden aus neuen Trends aber irgendwann gewohnte Alltäglichkeiten. Das Weglassen der Krawatte ist bereits normal und normal ist eben nicht mehr fortschrittlich und modern. Die Krawatte hat durch ihre modische Verknappung zunehmen wieder an Wert gewonnen. Sie gilt immer mehr als Zeichen der Individualität und ist zunehmend das I-Typfelchen modernen Outfits. Schicke und modische Krawatten, wie sie etwa bei www.krawatten-viadimoda.de zu finden sind, gelten als Accessoires, die in jeden Schrank eines modebewussten Mannes gehören.